Erprobungsstufe
Jahrgangsstufen 5-6
An Hauptschulen, Realschulen und an Gymnasien bilden die Klassen 5 und 6 daher eine besondere pädagogische Einheit, die Erprobungsstufe.
In der Erprobungsstufe haben die Lerner nun zwei Jahre Zeit, die gewählte Schulform zu „erproben“.
Hier ist es uns sehr wichtig die SchülerInnen in dieser entscheidenden Phase eng zu begleiten, gut zu betreuen und sie und ihre Eltern angemessen zu beraten. Anknüpfend an die Lernerfahrungen der Kinder der Grundschule führen die Lehrerinnen und Lehrer die Kinder in diesen zwei Jahren an die Unterrichtsmethoden und Lernangebote des Städtischen Gymnasiums Kreuztal heran.
Der Übergang von der Grundschule an die weiterführende Schule ist für die SchülerInnen mit vielen Neuerungen und Veränderungen verbunden, die besondere Aufmerksamkeit erfordern. An Hauptschulen, Realschulen und an Gymnasien bilden die Klassen 5 und 6 daher eine besondere pädagogische Einheit, die Erprobungsstufe.
In der Erprobungsstufe können die SchülerInnen ihrer Laufbahn am Gymnasium schon ein erstes Profil geben. So bieten wir zu Beginn der Klasse 5 die freiwillige Teilnahme an einem MINT-, Sport- oder Musikzug an, was zusätzliche Forderung und Ausbau vorhandener Fähigkeiten in diesem Bereich beinhaltet.
Die nächste Profilierung findet in Klasse 7 statt, wo die SchülerInnen die Wahl der zweiten Fremdsprache treffen. Am SGK kann hier zwischen Latein und Französisch gewählt werden.
Verantwortlich für die Organisation und Betreuung der Erprobungsstufe ist Frau Tanja Brücher.
Gliederung und Dauer der Erprobungsstufe (§ 10 APO-S1)
- Die Klassen 5 und 6 bilden an den Schulformen Hauptschule, Realschule und Gymnasium eine pädagogische Einheit, die sog. Erprobungsstufe (EPS). Der Übergang in Klasse 6 geschieht ohne Versetzung.
- Die Höchstverweildauer in der erprobungsstufe beträgt 3 Jahre. Die Klasse 5 kann freiwillig wiederholt werden.
- In der EPS finden dreimal jährlich EPS-Konferenzen statt, in denen über jeden einzelnen Schüler, seine Entwicklung, eventuelle Schwierigkeiten und individuelle Fördermöglichkeiten beraten wird.
Das Ziel der Erprobungsstufe ist es die am Ende der Klasse 4 getroffene Entscheidung bezüglich des Übergangs an eine weiterführende Schule sicherer zu machen. Sollten im Verlauf der Klassen 5 und 6 oder am Ende der Klasse 6 individuelle Probleme bei den Lernern auftreten, gibt es vielfältige Beratungs-, Hilfe- und Handlungsmöglichkeiten.
Nicht überfordern, aber auch nicht unterfordern – Sanfter Übergang von der Grundschule zum Gymnasium
Die Übergänge der Schülerinnen und Schüler von den Grundschulen des Einzugsgebietes des Städtischen Gymnasiums Kreuztal an unsere Schule werden schon seit vielen Jahren durch Rituale gestaltet, in denen die neuen SchülerInnen im Zentrum stehen.
Angefangen beim Besuch der neuen KlassenleiterInnender zukünftigen fünften Klassen in den Grundschulen und beim Stuhlkreis mit den ans SGK wechselnden Lernern werden erste Kontakte geknüpft.
Am Kennenlernnachmittag am SGK ca.4 Wochen vor Schuljahresende werden die neuen Lerner schrittweise an ihre neue Schule herangeführt. An diesem Nachmittag lernen sie, unterstützt durch Paten aus den derzeitigen fünften Klassen, das Schulgebäude im Rahmen einer Rallye kennen.
Am ersten Schultag selber wird den neuen Fünftklässlern im Rahmen eines Willkommensgottesdienstes und einer Begrüßungsfeier Zuspruch gegeben.
Am zweiten Unterrichtstag wird in einem sogenannten Klassenlehrertag intensiv auf die Notwendigkeiten der vor den Schülerinnen und Schülern liegenden Zeit eingegangen, der „ganz normale“ Schulalltag besprochen und (hoffentlich) alle sich derzeit ergebenden Fragen der Lerner geklärt.
Wir Lehrer stellen den Fünftklässlern „Paten“ an ihre Seite, Schülerinnen und Schüler der 6.Klasse, die als Ansprechpartner für die neuen Lerner in den Pausen fungieren und ihnen zur Verfügung stehen.
Die Klassenräume der fünften Klassen sollen den SchülerInnen neben einem Arbeits- auch einen Rückzugsraum bieten. So stellen wir sicher, dass jeder Lerner hier in einem Schließfach sein Lernmaterial unterbringen kann. Die Räume werden von den Kindern kreativ mitgestaltet. Auch für die Pausen ist gesorgt: eine Spielekiste pro Klasse bietet verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten allein oder mit Freunden.
Die Klassen finden hoffentlich nach und nach zu einer Einheit, was auch am sogenannten „erlebnispädagogischen Tag“ verstärkt werden soll, an dem die fünften Klassen kooperative Spiele meistern müssen.
Beschäftigungsmöglichkeiten, Unterstützung bei der Erledigung der Hausaufgaben und Hilfestellungen bei den neuen Herausforderungen bekommen die SchülerInnen der Klassen 5 und 6 durch geschulte Mitarbeiter in der Betreuung, die jeden Tag bis 15Uhr ihre Türen geöffnet hat.
Wesentliche Meilensteine des Übergangs sind die Erprobungsstufenkonferenzen, in denen über jeden einzelnen Schüler in seiner Entwicklung, seinen etwaigen Schwierigkeiten, deren Ursachen und Wege zu ihrer Überwindung sowie besseren Fördermöglichkeiten beraten wird. Dass hierzu die jeweiligen Grundschulkollegen eingeladen werden, ist selbstverständlich.
In den ersten Monaten der Erprobungsstufe geht es insgesamt darum den Übergang der neuen SchülerInnen ans Gymnasium bruchlos zu gestalten, einen Angleich der Ausgangsbedingungen zu schaffen, auf deren Basis nun am Gymnasium gemeinsam gelernt werden kann. Dabei stehen vor allem auch die bei den SchülerInnen vorhandenen Stärken im Fokus, denn jedes Kind bringt schon sehr viel mit, auf dem es nun aufbauen kann.
Der Fächerkanon der Klasse 5 umfasst die Fächer:
– Deutsch
– Mathematik
– Englisch
– Biologie
– Erdkunde
– Politik
– Kunst
– Musik
– Sport
– Religion / praktische Philosophie
In der Erprobungsstufe beobachtet und fördert die Schule die Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder mit dem Ziel, gemeinsam mit den Erziehungsberechtigten die Entscheidung über die Eignung für die gewählte Schulform sicherer zu machen.
Förderung der sozialen und personalen Kompetenzen
Im Mittelpunkt stehen hier das Entwickeln von Toleranz und Solidarität sowie die Fähigkeit zur Verständigung und Kooperation.
Anfangs des fünften Schuljahres führen die Klassen mit ihren Klassenlehrern und unseren Sportlehrern den Erlebnispädagogischen Tag durch. Dabei geht es darum, in verschiedenen Situationen sich abzusprechen und die Stärken der einzelnen Mitschüler einzuschätzen, um anschließend im Team die Aufgabe erfolgreich zu meistern. Am Ende des Tages ist das Besprechen des gemeinsam als Gruppe Erlebten ein wichtiger Bestandteil.
Im weiteren Verlauf des Schuljahres übernimmt der Politikunterricht eine wichtige Rolle im Hinblick auf das soziale Lernen. So können zum Beispiel wichtige Dinge im Klassenrat behandelt werden.
In der Klasse 6 erfolgt weiterhin je nach Bedarf Förderunterricht in den Hauptfächern, besonders im zweiten Halbjahr unterstützen wir die Schüler in der zweiten Fremdsprache, d.h. Französisch oder Latein.
Zudem stehen im Bedarfsfall die Beratungslehrer unserer Schule für schwierige Fälle zur Verfügung.
Förderung der intellektuellen und fachbezogenen Kompetenzen
Im ersten Schulhalbjahr der Klasse 5 unterstützen wir schwächere Schülerinnen und Schüler durch Förderunterricht in den Fächern Deutsch und Mathematik in kleinen Gruppen. Im zweiten Halbjahr liegt der Fokus auf der Förderung der ersten Fremdsprache Englisch.
Ein weiterer Baustein im Rahmen unseres Förderkonzepts ist unser Unterstützungssystem „Schüler helfen Schülern“. Oberstufenschüler übernehmen in Absprache mit dem jeweiligen Fachlehrer im Sinne einer Nachhilfe und gegen geringes Entgelt die Betreuung eines Schülers. Auf Wunsch kann die Nachhilfe auch in kleinen Gruppen erfolgen.
Besonders naturwissenschaftlich, sportlich oder musisch begabte Schülerinnen und Schüler können ihre Kompetenzen in den sogenannten „Zügen“ in MINT, Sport oder Musik erweitern.
Die Förderung der Lernkompetenz im Rahmen des mehrwöchigen Projekts „Lernen lernen“ innerhalb des Politikunterrichts umfasst die Themen „Hausaufgaben“, „Vorbereitung von Klassenarbeiten“ und „Präsentation von Lernergebnissen“ und soll die Selbststeuerung des Lernens erweitern.
Inklusion
Das 9. Schulrechtänderungsgesetz ermöglicht es, dass in Nordrhein- Westfalen ab dem Schuljahr 2014/2015 Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung auch an einem Gymnasium gemeinsam lernen können.
Das Städtische Gymnasium Kreuztal stellt sich der Herausforderung, Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischen Förderbedarf zielgleich (Förderschwerpunkte Emotionale und soziale Entwicklung, Körperliche und motorische Entwicklung, Hören und Kommunikation) aber auch zieldifferent (Förderschwerpunkt Lernen) individuell zu fördern.
Unterstützt wird das Gymnasium hierbei von Sonderpädagogen der benachbarten Förderschule für Emotionale und soziale Entwicklung und Lernen, die die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte in den Inklusionsklassen stundenweise begleiten und beraten. In den Kernfächern (Deutsch, Mathe, Englisch) werden die lernzieldifferent unterrichteten Kinder von den Sonderpädagogen in einer Kleingruppe individuell gefördert und unterstützt. Darüber hinaus formulieren die Sonderpädagogen Förderpläne, beraten die Eltern und informieren über mögliche Maßnahmen zum Nachteilsausgleich. Um den Schulwechsel von der Grundschule so reibungslos wie möglich zu gestalten, legt das Städtische Gymnasium Kreuztal großen Wert auf einen sehr frühzeitigen Austausch mit den Eltern der Kinder und den Pädagogen der abgebenden Schulen.
Integration
Unsere Schule hat wie alle anderen Schulen auch die Aufgabe, allen ihren SchülerInnen Chancen für den größtmöglichen Bildungserfolg zu eröffnen, unabhängig von ihrer Herkunft oder anderen Merkmalen. Sie sollen umfassende Teilhabe an Bildung bekommen. Unsere Aufgabe ist es auch Chancen zur erfolgreichen Gestaltung von Integrationsprozessen zu eröffnen und damit zu einem friedlichen, demokratischen Zusammenleben beizutragen.
Um diese Ziele zu erreichen bemühen wir uns am SGK um individuelle und zielführende Integration. Nach Absprache mit den weiterführenden Schulen ist eine schulformübergreifende Sprachfördergruppe eingerichtet worden mit dem Ziel der intensiven Förderung des deutschen Spracherwerbs durch die SchülerInnen mit Migrationshintergrund.
Darüberhinaus werden die uns kommenden SchülerInnen herzlich und offen in ihre Klassen aufgenommen, wobei der Stand der Deutschkenntnisse und des Vorwissens in anderen Fächern genau beobachtet wird um die SchülerInnen möglichst zielführend fachspezifisch fördern zu können.
Zu diesem Ziel bekommen die SchülerInnen mit Migrationshintergrund einen individuellen Stundenplan, wobei ihre jeweiligen Lernvoraussetzungen berücksichtigt werden. Dadurch wird eine schrittweise Integration in die Regelklassen angestrebt.
Schule soll auch nach dem Unterricht noch ein Ort sein, zu dem gerne hingeht, um sich mit den Mitschülern zu treffen.
Die SV unsere Schule bietet für die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 eine Lesenacht an. Gestärkt durch ein Abendessen geht es los zur Nachtwanderung in der Umgebung des Schulgeländes. Nach Rückkehr zur Schule lesen Oberstufenschülerinnen und -schüler Geschichten vor. Dann heißt es: „Gute Nacht!“ Morgens nach einem Frühstück können die Eltern ihre Kinder wieder abholen.
Ebenso von Oberstufenschülerinnen und –Schülern organisiert wird ein Filmnachmittag. Die Filme werden vorher von den Kindern der Klassen 5 ausgewählt und gegen ein geringes Entgeld am Filmnachmittag gezeigt. Natürlich dürfen Popcorn und andere Süßigkeiten nicht fehlen.
Unsere Klassen 5 besuchen jedes Jahr im Rahmen der Veranstaltung „Kultur Pur“ das Kindertheater und erleben so an einem Schulvormittag den Flair dieses Festivals.
Ein Highlight in der Erprobungsstufe ist sicherlich die sechstägige Fahrt auf die Insel Wangerooge. Hier erleben die Schülerinnen und Schüler den Lebensraum Wattenmeer in seinen vielfältigen Facetten. Das Inselheim Rüstringen trägt zu mit seinen vielen Möglichkeiten zu einem gelungenen Aufenthalt bei.
Ein fester Bestandteil unseres Schullebens ist der Unterstufenchor, der traditionell am Freitag in der 5.Stunde probt.
Außer diesen Aktivitäten können die Schülerinnen und Schüler der Erprobungsstufe noch die AG-Angebote aus verschiedenen Bereichen nutzen. Diese werden immer zwei Wochen nach Schuljahresbeginn auf der Homepage veröffentlicht.