Studien- und Berufsorientierung
Nach der Gründung der ersten Universitäten konnte man dort zehn verschiedene Fächer studieren. Einer aktuellen Erhebung zufolge sind es mittlerweile in Deutschland über 18.000 Studienfächer. Dazu kommen etwa betriebliche und überbetriebliche sowie schulische Ausbildungen und vieles mehr. Die Entscheidung, was man beruflich nach der eigenen Schulzeit machen möchte, ist also eine sehr schwierige.
An unserer Schule versuchen wir die Schülerinnen und Schüler mit aufeinander aufbauenden Angeboten auf diesem Weg zu begleiten und zu unterstützen. Dabei ist es uns wichtig, neben allgemeinen Angeboten, die individuellen Interessen und Fähigkeiten der Personen zu berücksichtigen.
Dazu bauen wir im Rahmen der Schulzeit gezielt fachliche Kompetenzen auf. Allerdings geht es uns ebenso um die Vermittlung und Unterstützung in der Entwicklung persönlicher und sozialer Kompetenzen. Diese sind auch im schulischen Alltag und täglichen Umgang miteinander unverzichtbar und für das harmonische Miteinander notwendig, unabhängig von einer späteren Berufswahl. Die SchülerInnen werden als ‘ganze’ Menschen gefordert und gefördert.
Laut der Industrie- und Handelskammer Nordrhein-Westfalen erwartet die Wirtschaft folgende Kompetenzen von Schulabgängern:
Soziale Kompetenzen:
- Kooperationsbereitschaft – Teamfähigkeit
- Höflichkeit – Freundlichkeit
- Konfliktfähigkeit
- Toleranz
Persönliche Kompetenzen:
- Zuverlässigkeit
- Lern- und Leistungsbereitschaft
- Ausdauer – Durchhaltevermögen – Belastbarkeit
- Sorgfalt – Gewissenhaftigkeit
- Konzentrationsfähigkeit
- Verantwortungsbereichtschaft – Selbstständigkeit
- Fähigkeit zu Kritik und Selbstkritik
- Kreativität und Flexibilität
Fachliche Kompetenzen:
- Grundlegende Beherrschung der deutschen Sprache
- Beherrschung einfacher Rechentechniken
- Grundlegende naturwissenschaftliche Kenntnisse
- Grundkenntnisse wirtschaftlicher Zusammenhänge
- Grundkenntnisse in Englisch
- Grundkenntnisse im IT-Bereich
- Kenntnisse und Verständnis über die Grundlagen unserer Kultur
Schema anschauen
Die Berufsinfobörse – Was ist das?
Seit mittlerweile ca. 20 Jahren organisiert der Förderverein unserer Schule diese Veranstaltung. In den Reihen der Mitglieder oder Gönner des Fördervereins finden sich für viele Berufszweige Studenten, Professoren oder bereits im Berufsleben Stehende, die aus ihrer Sicht Studien- oder Berufsgänge vorstellen und den SchülerInnen anschließend für Fragen zur Verfügung stehen. Zusätzlich werden Vertreter von Unternehmen aus dem Sieger- und südlichen Sauerland die Ausbildung bzw. den beruflichen Werdegang in ihren Firmen vorstellen.
Die Berufsinfobörse, die mit dem zusätzlichen Firmenangebot eher schon eine Berufsmesse ist, findet immer an einem Samstag im November statt.
Die Veranstaltung ist eine Pflichtveranstaltung für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10/EF und 11/Q1, andere Schüler (aus der 9 oder 12/Q2) können auf Wunsch ebenfalls gerne teilnehmen.
Das Berufsorientierungsbüro (BOB) dient den Schülerinnen und Schülern unserer Schule dazu, sich über Studiengänge und Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. Während der Öffnungszeiten (die jeweils dem Aushang für das Halbjahr an der Tür zu entnehmen sind) kann man hier im Internet recherchieren oder in den vorhandenen Materialien stöbern. Alle mehrfach vorhandenen Materialien können selbstverständlich gerne mitgenommen werden. Die für die Berufsorientierung zuständen Kollegen, Frau Kieper und Frau Gast, helfen bei Fragen gerne weiter.
Im Internet gibt es spezielle Angebote für Schülerinnen und Schüler, z. B. von der Bundesagentur für Arbeit, auf denen etwa die verschiedenen Berufe detailliert vorgestellt werden in Texten und Filmen: Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen? Wo kann ich den Beruf erlernen, mein Studium absolvieren? Was sind verwandte Berufe? Welche Weiterbildungen sind möglich? Was ist der durchschnittliche Verdienst? Wie ist die Stellenlage?
Neben der eigentlichen Berufs- und Studienorientierung bietet das BOB aber auch Informationen zu weiteren Themen, wie
- Bundesfreiwilligendienst
- Austauschschuljahr
- Stipendien
- Au-Pair/Demi-Pair
- Work and Travel
- …
An den Elternsprechtagen bietet hier der für unser Gymnasium zuständige Abiberater von der Agentur für Arbeit, Herr Crepon, jeweils eine Sprechstunde für interessierte Schülerinnen und Schüler der Oberstufe (und ihre Eltern) an. In diesen Terminen, die im Sekretariat vereinbart werden können, wird individuell auf den Beratungsbedarf eingegangen.
Bereits in der Mittelstufe beginnt bei uns die schulische Begleitung der Schülerinnen und Schüler auf der Suche nach ihrem späteren Beruf. Dabei geht es zu Beginn vor allem zunächst darum, die eigenen Stärken und Schwächen herauszufinden, um daran gezielt weiterarbeiten zu können.
Als Begleitung bis zum Abitur (und darüber hinaus) erhalten die Schülerinnen und Schüler ein persönliches Portfolio, den Berufswahlpass, in dem alle Unterlagen, Ergebnisse und persönlichen Ziele und Ideen notiert werden können. So ist eine individuelle und strukturierte Planung der eigenen Berufsfindung möglich.
Weitere Informationen finden Sie hier
Potenzialanalyse
Dazu nehmen alle Klassen 8 an der ganztägigen Potenzialanalyse teil, die das AWZ Bau in Fellinghausen durchführt. Neben Logik, Konzentration und Allgemeinwissen und Fingerfertigkeit, werden z. B. auch Team- und Präsentationsfähigkeit beleuchtet. So musste etwa gemeinschaftlich eine Murmelbahn gebaut werden.
Berufsfelderkundung
Mit den Ergebnissen aus der Potenzialanalyse absolvieren die Schülerinnen und Schüler zwei bis drei Berufsfelderkundungstage im zweiten Schulhalbjahrder Klasse 8, bei denen sie in einzelne Berufe hineinschnuppern sollen. Einer dieser Tage ist i. d. R. der Girls- und BoysDay Ende April. Es geht in diesem Minipraktikum darum, einen Eindruck des Arbeitsalltages in diesem Berufsfeld zu erhalten. Im Anschluss wird ausgewertet, ob man sich diesen Bereich für die eigene berufliche Zukunft vorstellen kann oder ob man ihn nach dem Tag für sich eher ausschließt.
Die “richtige” Bewerbung
Im Deutschunterricht der Klasse 9 beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler ausführlich damit, wie man seine Unterlagen für eine Bewerbung richtig erstellt. Dazu gehört natürlich ein Lebenslauf ebenso wie ein korrektes Anschreiben und ein angemessenes Bewerbungsfoto. Außerdem wird das Vorstellungsgespräch thematisiert und geübt, damit einer erfolgreichen Bewerbung, z. B. für das Praktikum in der Einführungsphase, nichts mehr im Wege steht.
Anschlussvereinbarung
Am Ende der Klasse 9 füllen die Schülerinnen und Schüler die Anschlussvereinbarung aus, die, ebenso wie alle anderen Unterlagen, in den Berufswahlpass geheftet werden sollte. Sie dient dazu, sich über die getroffenen Entscheidungen für den Übergang zwischen Schule und Beruf klar zu werden und ggf. weitere Schritte festzuhalten. Die Anschlussvereinbarung kann ein Element sein, die individuelle Beratung der Schüler zu unterstützen. Sie sollte nach Bedarf einmal im Jahr angepasst werden.
Das Betriebspraktikum
Das Betriebspraktikum stellt einen wichtigen Baustein der Berufswahlvorbereitung am Städtischen Gymnasium Kreuztal dar. Als Standardelement des Neuen Übergangssystems Kein Abschluss ohne Anschluss gewinnt es zusätzlich an Bedeutung.
Das Betriebspraktikum wird in der Jahrgangsstufe 10 im Anschluss an die Herbstferien durchgeführt und dauert zwei Wochen. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler allgemeine Einblicke in das Arbeits- und Berufsleben erhalten sowie ihre Interessen und Neigungen praxisorientiert erproben. Eine Verlängerung auf 4 Wochen durch das Nutzen der Herbstferien ist selbstverständlich möglich.
Neben der gezielten schulischen Vor- und Nachbereitung des Betriebspraktikums werden die Schülerinnen und Schüler auch während dieser Zeit individuell von ihren schulischen und betrieblichen Betreuern unterstützt.
“Take-Off”
Die Veranstaltung „Take-off“ wird jedes Jahr zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit durchgeführt. Sie richtet sich an alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe EF. Dabei gibt ein Berufsberater für Abiturienten einen Überblick darüber, was im Zusammenhang mit dem Ende der Schulzeit beachtet werden sollte: Welche Wege stehen mir offen, z. B. in Bezug auf Studium und Ausbildung? Welche Beratungsmöglichkeiten gibt es? Worüber sollte man sich Gedanken machen?
“6 aus 10”
Viele Schülerinnen und Schüler wissen noch nicht genau, was sie nach der Schule beruflich machen möchten. Weil man sich nicht alle Berufszweige anschauen kann oder zum Teil auch keine genauen Vorstellungen von den Berufen hat, bietet die Bundesagentur für Arbeit an unserer Schule jährlich die Veranstaltung „6 aus 10“ an. Dabei können die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q1 sich nach ihren Interessen aus 10 Themengebieten 6 auswählen. Jedes der gewählten Berufsfelder wird an einem Vormittag in einem 60-minütigen Vortrag von Experten vorgestellt und es bleibt Raum für konkrete und individuelle Fragen.
Berufswahl-Eignungstest
Als Ersatzkasse und damit Träger der gesetzlichen Krankenversicherung führt die Barmer GEK in jedem Schuljahr einen Eignungstest mit Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe Q1 am Städtischen Gymnasium Kreuztal durch. Dies ist eine wichtige Möglichkeit zur Überprüfung der Stärken und Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler, die für ihre weitere Berufswahlplanung von großer Relevanz sind. Jeder Teilnehmer erhält eine persönliche Auswertung des Tests. Als zusätzliche Motivation werden die besten Schüler zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.
Folgende Bereiche werden bei dem Barmer-Eignungstest u. A. getestet: Allgemeinwissen, logisches Denken, räumliches Denken, Sprachgefühl, Rechtschreibung, Grundrechenarten, technisches Verständnis, Konzentrations- und Merkfähigkeit.
Berufsinfobörse
Die Berufsinfobörse des Fördervereins findet einmal jährlich statt. Die Webseite bib.gymnasium-kreuztal.de bietet zusätzliche Informationen zu den aktuellen Vorträgen.
“Zugang zum Studium”
Je näher das Abitur rückt, desto mehr Fragen kommen auf, was man nach der Schule machen kann und möchte. Viele dieser Fragen rund um das Thema der Zulassung zum Studium können an unserer Schule jedes Jahr in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit bei der Veranstaltung „Zugang zum Studium“ geklärt werden, die sich an die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q2 richtet. Hier geht es ganz konkret z. B. um das Studienplaztvergabeverfahren, Förderungsmöglichkeiten, einzuhaltende Fristen und ähnliches.